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    24 Apr 2024

    Barrierefreiheit im Web: Warum sie wichtig ist und was sie für Ihr Unternehmen bedeutet

    Einführung in die Barrierefreiheit im Web

    In der digitalen Welt ist Barrierefreiheit mehr als nur ein Schlagwort – es ist eine Grundvoraussetzung für eine inklusive Online-Erfahrung. Dieser Artikel behandelt tiefergehend das Thema Barrierefreiheit für Websites und Online Shops und erkundet, warum eine zugängliche Gestaltung so entscheidend ist.

    Barrierefreiheit ist der Schlüssel, um sicherzustellen, dass jeder die gleiche Möglichkeit hat, digitale Inhalte zu nutzen – unabhängig von individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen. In Deutschland leben rund 7,8 Millionen Schwerbehinderte, was zeigt, dass Barrierefreiheit durchaus relevant ist, wenn man eine Webseite entwickelt. Eine barrierefreie Website oder ein Online Shop eröffnet beispielsweise sehbehinderten Nutzern die Welt des Internets durch Screenreader und ermöglicht es Menschen mit motorischen Einschränkungen, mühelos zu navigieren. Doch nicht nur das: Eine barrierefreie Gestaltung verbessert die Benutzererfahrung für alle, steigert die Usability und erweitert die Reichweite des Unternehmens. Kurz gesagt, Barrierefreiheit ist nicht nur eine rechtliche Anforderung, sondern auch ein Schritt hin zu einer vielfältigen und inklusiven Online-Community.

     

    Was bedeutet Barrierefreiheit im Kontext von Websites und Online-Shops?

    Barrierefreiheit im digitalen Bereich bezieht sich darauf, dass Websites und Online-Shops so gestaltet sind, dass sie von allen Nutzern unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen problemlos genutzt werden können. Dies umfasst beispielsweise die Berücksichtigung von Seh- oder Hörbeeinträchtigungen, motorischen Einschränkungen oder kognitiven Beeinträchtigungen. Eine barrierefreie Gestaltung zielt darauf ab, die Zugänglichkeit und Benutzbarkeit (Usability) für alle Nutzer zu gewährleisten.

    Eine barrierefreie Gestaltung hat einen direkten Einfluss auf die Nutzererfahrung einer Website oder eines Online-Shops. Indem Barrieren beseitigt werden, können alle Nutzer die Inhalte leichter erfassen und nutzen. Zum Beispiel ermöglicht eine gut strukturierte Navigation es sehbehinderten Nutzern, mithilfe von Screenreadern den Inhalt zu verstehen. Eine klare und verständliche Sprache erleichtert es Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, Informationen zu verarbeiten.

    Die Bedeutung der digitalen Barrierefreiheit nimmt bis 2025 außerdem noch weiter zu, da sich die gesetzlichen Anforderungen an die Website-Compliance verstärken werden. Es ist absehbar, dass strengere Richtlinien zur Barrierefreiheit eingeführt werden, die sich an internationalen Standards wie den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) orientieren. Unternehmen sollten daher frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um barrierefreie Funktionen zu implementieren und ADA Compliance (Americans with Disabilities Act) für ihre Websites sicherzustellen.

    Zu den erforderlichen Schritten gehören unter anderem

    • die Optimierung für Screenreader
    • die Verbesserung der Kontrastverhältnisse
    • die Bereitstellung von alternativen Texten für Multimedia-Inhalte

    Barrierefreiheit wird nicht nur eine rechtliche Verpflichtung sein, sondern auch ein wichtiger Aspekt der Corporate Social Responsibility, der die Zugänglichkeit von Websites für alle Nutzergruppen verbessert. Eine frühzeitige Anpassung an diese Standards ist nicht nur ein Schutz vor rechtlichen Risiken, sondern auch eine Investition in eine umfassendere und zugänglichere, digitale Präsenz. Durch proaktives Handeln können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Websites nicht nur den aktuellen gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch für zukünftige Anforderungen der Website-Compliance bis 2025 gerüstet sind.

     

    Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) – Welche Websites und Online-Shops sind betroffen?

    Die Bedeutung von Barrierefreiheit im digitalen Raum wird also immer deutlicher, insbesondere mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das ab 2025 in Kraft tritt. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz verpflichtet öffentliche Stellen des Bundes zur Einhaltung von Barrierefreiheitsstandards bei ihren digitalen Angeboten. Es soll sicherstellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger ungehinderten Zugang zu den Online-Diensten der öffentlichen Verwaltung haben. Neben der Zugänglichkeit von Webinhalten, Office-Dokumenten und PDFs müssen auch nicht-webbasierte mobile Applikationen seit Ende Juni 2021 barrierefrei sein. Diese Anforderungen sind besonders relevant für Unternehmen im Onlinehandel, die eCommerce betreiben – sei es der Verkauf von physischen Produkten oder Dienstleistungen. Selbst die Möglichkeit für Nutzer, beispielsweise einen Termin für eine Beratung zu vereinbaren, reicht aus, um unter das Gesetz zu fallen.

    Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ist eindeutig ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiven digitalen Welt. Doch welche Websites und Online-Shops müssen die gesetzlichen Anforderungen erfüllen? Ab 2025 sind folgende Bereiche von dem Gesetz betroffen:

    • Geldautomaten und Bankdienstleistungen
    • Computer
    • Telefone und TV-Geräte
    • Telekommunikationsdienstleistungen
    • Transport
    • Onlinehandel
    • Zweckverbände
    • Stiftungen
    • Gesetzliche Krankenkassen
    • Hochschulen, Universitäten und Fachhochschulen
    • Sozialversicherungen
    • Landschaftsverbände
    • Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Rechtsanwalts- und Ärztekammern, Berufsgenossenschaften und Innungen
    • Sparkassen, staatliche Vermögensverwaltungen und Finanzdienste
    • Schulen und Kindergärten mit Online-Verwaltungsfunktion
    • Öffentlicher Nahverkehr und Personenbeförderung

     

    Barrierefreiheit im Web: Herausforderungen meistern und Lösungen finden

    Die Umsetzung einer barrierefreien Website kann eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich bringen, die es zu bewältigen gilt. Ihre Aufgabe besteht darin, sowohl den Anforderungen der Barrierefreiheit gerecht zu werden, als auch den Bedürfnissen der Benutzer:innen optimal zu entsprechen. Ihre barrierefreie Website sollte daher nicht nur optisch ansprechend für Sehende sein, sondern auch für Menschen, die auf technische Hilfsmittel angewiesen sind, gut erfassbar sein. Diese Ansprüche miteinander zu kombinieren, kann zunächst schwierig erscheinen.

    Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ab 2025 stehen viele Unternehmen im wirtschaftlichen Sektor vor einer weiteren neuen Herausforderung. Es werden neue Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen hinsichtlich ihrer digitalen Barrierefreiheit gestellt. Die genaue Verordnung für die neu auf den Markt gebrachten Produkte und Dienstleistungen wird allerdings noch veröffentlicht. Das wirft Fragen zur konkreten Umsetzung auf, insbesondere in Bezug auf die Marktüberwachung.

    Bei der Entwicklung einer barrierefreien Website ist es daher entscheidend, das Thema der digitalen Zugänglichkeit von Anfang an zu berücksichtigen. Von der Analyse- über die Design- bis hin zur Entwicklungsphase sollte die Barrierefreiheit ein integraler Bestandteil des gesamten Prozesses sein. Wenn dieses wichtige Thema erst am Ende des Entwicklungsprozesses berücksichtigt wird, kann das zu einem erhöhten späterem Aufwand führen, da die Website oder Shop nachträglich angepasst werden muss.

    Praktische Lösungsansätze sind also entscheidend, um die Zugänglichkeit Ihrer Website von Anfang an zu verbessern. Von der klaren Strukturierung des Inhalts bis hin zur Verwendung von alternativen Texten für Bilder – es gibt viele Möglichkeiten, die Benutzererfahrung für alle Nutzer:innen zu optimieren. Indem Sie sich aktiv mit den Herausforderungen auseinandersetzen und gezielte Maßnahmen ergreifen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Website barrierefrei ist und allen Nutzern eine gleichberechtigte Nutzung ermöglicht. Hier sind drei wichtige Punkte, die beim Meistern der anstehenden Herausforderungen hilfreich sein können:

    • Unterstützung durch Spezialisten: Um digitale Barrierefreiheit von Anfang an in den Entwicklungsprozess eines Produkts zu integrieren, empfiehlt es sich für Unternehmen, einen Spezialisten für Barrierefreiheit in das Projektteam einzubeziehen. Dieser Experte arbeitet eng mit den Analysten, Designern, Qualitätssicherungsteams und Entwicklern zusammen, um sicherzustellen, dass die Website von Anfang an barrierefrei gestaltet wird. Spezialisten für Barrierefreiheit verfügen oft über Zertifizierungen als Web Accessibility Specialist, die von der International Association of Accessibility Professionals ausgestellt werden. Um ihr Zertifikat zu verlängern, müssen sie alle drei Jahre an Schulungen teilnehmen, um ihr Wissen über digitale Inklusion auf dem neuesten Stand zu halten. Auf diese Weise können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Experten stets über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Barrierefreiheit informiert sind.
    • Interdisziplinäre Kommunikation: Darüber hinaus ist es wichtig, innerhalb der eigenen Organisation einen kontinuierlichen interdisziplinären Austausch über wichtige Neuigkeiten im Bereich der Inklusion zu fördern. Dies trägt dazu bei, das vorhandene Wissen zu vertiefen und das Bewusstsein für die Bedeutung der digitalen Barrierefreiheit zu schärfen.
    • Engagement: Die Umsetzung von Barrierefreiheit erfordert stetiges Engagement und kontinuierliche Anpassungen. Unternehmen sollten stetig ein Auge auf ihre Websites haben und darauf achten, Verbesserungen zu integrieren.

     

    Digitale Barrierefreiheit: Worauf Unternehmen achten sollten

    Eine barrierefreie Website sollte sowohl für Sehende optisch ansprechend als auch für Menschen, die auf technische Hilfsmittel angewiesen sind, erfassbar sein. Doch welche Aspekte sollten bei der Umsetzung von barrierefreien Websites berücksichtigt werden? Hier sind einige wichtige Punkte, die Unternehmen beachten sollten:

    Checkliste

    • Struktur und Navigation:
      Eine klare und logische Struktur sowie eine benutzerfreundliche Navigation sind entscheidend für die Zugänglichkeit einer Website. Stellen Sie sicher, dass alle Inhalte einfach zu finden und zu verstehen sind.
    • Alternative Texte für Bilder:
      Bilder auf einer Website sollten mit alternativen Texten versehen werden, damit auch Nutzer mit Sehbehinderungen den Inhalt erfassen können.
    • Kontrastverhältnisse:
      Achten Sie auf ausreichende Kontraste zwischen Text und Hintergrundfarben, um die Lesbarkeit für alle Nutzer zu verbessern.
    • Tastaturbedienbarkeit:
      Stellen Sie sicher, dass alle Funktionen der Website auch über die Tastatur bedienbar sind, um Nutzern mit motorischen Einschränkungen eine einfache Navigation zu ermöglichen.
    • Video-Untertitel und Transkripte:
      Für multimediale Inhalte wie Videos sollten Untertitel und Transkripte bereitgestellt werden, um auch hörgeschädigten Nutzern den Zugang zu ermöglichen.
    • Formulare und Interaktionsmöglichkeiten:
      Überprüfen Sie Ihre Formulare auf Barrierefreiheit und stellen Sie sicher, dass sie von allen Nutzern problemlos ausgefüllt werden können.
    • Schriftgröße und Schriftart:
      Stellen Sie sicher, dass die Schriftgröße ausreichend groß ist und eine gut lesbare Schriftart verwendet wird, um die Lesbarkeit für alle Nutzer zu verbessern.
    • Responsives Design:
      Achten Sie darauf, dass Ihre Website auch auf mobilen Geräten und Tablets barrierefrei zugänglich ist, indem Sie ein responsives Design verwenden.
    • Barrierefreie Links:
      Verwenden Sie aussagekräftige Linktexte, die klar und verständlich sind, um Nutzern mit Sehbehinderungen die Navigation zu erleichtern.
    • Kontrastreiche Buttons und Schaltflächen:
      Buttons und Schaltflächen sollten deutlich erkennbar sein und über ausreichende Kontraste verfügen, um Nutzern mit Sehschwierigkeiten eine einfache Interaktion zu ermöglichen.
    • Barrierefreie PDF-Dokumente:
      Stellen Sie sicher, dass auch PDF-Dokumente barrierefrei gestaltet sind und über alternative Texte sowie Strukturierungselemente verfügen.
    • Testen mit Assistenztechnologien:
      Überprüfen Sie Ihre Website regelmäßig mithilfe von Assistenztechnologien wie Screenreadern oder Spracherkennungssoftware, um sicherzustellen, dass sie für alle Nutzer zugänglich ist.

     

    Fazit

    Insgesamt zeigt sich, dass die digitale Barrierefreiheit bei Websites und Online-Shops einen direkten Einfluss auf die Nutzererfahrung hat. Die Umsetzung von Barrierefreiheit geht über die bloße Einhaltung gesetzlicher Vorgaben hinaus – es ist ein Schritt hin zu einer inklusiven digitalen Landschaft, in der alle Nutzer gleichberechtigt teilhaben können. Indem Barrieren beseitigt werden, können alle Nutzer die Inhalte leichter erfassen und nutzen. Es ist daher von großer Bedeutung, dass Unternehmen frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um barrierefreie Funktionen zu implementieren und sicherzustellen, dass ihre Online-Präsenz für alle zugänglich ist. Ein proaktives Handeln in Bezug auf digitale Barrierefreiheit ist nicht nur ein Schutz vor rechtlichen Risiken, sondern auch eine Investition in eine umfassendere und zugänglichere digitale Präsenz. Unternehmen sollten die Umsetzung von Barrierefreiheit auf ihren Websites und Online-Shops daher ernst zu nehmen und sich aktiv für eine inklusive Online-Welt einzusetzen. Nur so können Sie sicherstellen, dass jeder die gleichen Chancen hat, Ihre digitalen Inhalten zu nutzen.

    Möchten Sie sicherstellen, dass Ihre Website für alle Nutzer zugänglich ist? Wir helfen Ihnen gerne bei der Umsetzung. Vereinbaren Sie jetzt eine kostenlose Erstberatung!

    FAQ’s

     

    Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz (KI) bei der Verbesserung der Barrierefreiheit im Web?

    KI kann eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Barrierefreiheit im Web spielen, indem sie automatisierte Tools und Algorithmen bereitstellt, um Barrieren zu identifizieren und zu beseitigen. Zum Beispiel können KI-gestützte Bilderkennungsalgorithmen alternative Texte für Bilder generieren, um sehbehinderten Nutzern eine bessere Erfahrung zu bieten. Darüber hinaus können KI-Systeme dazu beitragen, die Barrierefreiheit von Websites kontinuierlich zu überwachen und Verbesserungsvorschläge zu liefern.

     

    Welche Hindernisse könnten Unternehmen bei der Implementierung barrierefreier Websites erfahren und wie können sie diese überwinden?

    Einige Hindernisse bei der Implementierung barrierefreier Websites könnten begrenzte Ressourcen, mangelndes Fachwissen über Barrierefreiheit und technische Herausforderungen sein. Unternehmen können diese Hindernisse überwinden, indem sie Schulungen für ihr Team anbieten, Ressourcen für die Barrierefreiheit bereitstellen und sich gegebenenfalls externer Unterstützung durch Experten für Barrierefreiheit bedienen.

     

    Wie können kleine Unternehmen mit begrenzten Ressourcen die Barrierefreiheit ihrer Websites verbessern und dennoch wettbewerbsfähig bleiben?

    Kleine Unternehmen mit begrenzten Ressourcen können die Barrierefreiheit ihrer Websites verbessern, indem sie einfache Maßnahmen ergreifen, wie die Verwendung von barrierefreundlichen Website-Templates, die Implementierung von grundlegenden barrierefreien Funktionen und die Priorisierung der Barrierefreiheit bei der Website-Entwicklung. Darüber hinaus können sie von Open-Source-Tools und Ressourcen profitieren, die kostenlos oder kostengünstig verfügbar sind, um die Zugänglichkeit ihrer Websites zu verbessern. Indem sie Barrierefreiheit als integralen Bestandteil ihrer digitalen Strategie betrachten, können kleine Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und gleichzeitig eine inklusive Online-Erfahrung für alle Nutzer bieten.

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